Aus technischer Sicht ist die Erzeugung von Strom die einfachste Aufgabe, die für die Sicherstellung einer regelmäßigen Stromversorgung zu lösen ist. Deutlich komplizierter ist die Aufgabe, den Strom zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu transportieren. Das Stromnetz weist die unangenehme Eigenschaft auf, dass stets genau so viel Strom eingespeist werden muss, wie von den Verbrauchern entnommen wird. Die ständige Anpassung der momentan erzeugten Strommenge an die aktuell benötigte stellt hohe Herausforderungen, wenn die Stromerzeugung auf regenerative Energien umgestellt werden soll. Momentane Überproduktionen sind vergleichsweise einfach zu handhaben. Der Generator eines Windrades kann jederzeit abgeschaltet werden. Schwieriger gestaltet sich die Abdeckung von Lastspitzen, denn ein Windrad oder eine Photovoltaikanlage können im Gegensatz zu einem Gaskraftwerk nicht einfach hochgefahren werden, wenn die Wetterlage dies nicht erlaubt. Mehrere Lösungen dieses Problems erscheinen derzeit denkbar.
Großräumige und intelligente Vernetzung
Eine mögliche Lösung besteht in einem großräumigen Stromnetz, das von Nordeuropa bis Afrika reicht. Irgendwo scheint immer die Sonne, irgendwo weht auch immer Wind. Durch eine derart großflächige Zusammenschaltung würde eine konstante Versorgung sichergestellt, da immer ein Mittelwert der aktuellen Windstärke und Sonneneinstrahlung über eine sehr große Fläche gebildet würde. Lokale Schwankungen spielen dann keine Rolle mehr. Zusätzlich könnte dem Netz die Steuerung einiger Stromverbraucher übertragen werden, um eine flexiblere Anpassung des Verbrauchs an die momentane Leistung zu ermöglichen. Das könnte beispielsweise bedeuten, dass der Kunde mit Rabatten belohnt wird, wenn er die Waschmaschine über das Netz vom Stromanbieter einschalten lässt, anstatt den genauen Zeitpunkt selbst zu wählen.
Speichertechnologien für Strom
Sehr hilfreich wäre es, wenn sich Strom in leistungsstarken Zeiten speichern ließe, um ihn bei Bedarf abzurufen. Die gegenwärtig favorisierten Lösungen sind allerdings mit erheblichen Eingriffen in die Umwelt verbunden. In Betracht kommen Pumpspeicherkraftwerke, in denen überschüssiger Strom genutzt wird, um Wasser in einen höher gelegenen Stausee zu pumpen. Bei Bedarf wird dieses Wasser zum Antreiben von Turbinen genutzt. Auf einem ähnlichen Prinzip basieren Druckspeicher, in denen mittels überschüssigen Stroms Luft komprimiert wird.
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