Selbst in den tolerantesten sozialen Strukturen lassen sich Konflikte nicht vermeiden. Dabei sind Streitigkeiten zwischen Geschwistern ebenso an der Tagesordnung wie Meinungsverschiedenheiten unter Kollegen oder mit Vorgesetzten. Sicherlich, viele dieser kleinen Zwistigkeiten werden rasch und im Handumdrehen erledigt und geraten ebenso schnell in Vergessenheit. Jedoch gibt es auch Konflikte, die oft lange vor sich hin schwelen, bevor sie meist zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt zum Ausbruch kommen. Oft sind die „Streithähne“ dann so heillos miteinander verfehdet, dass sie nicht mehr mit eigener Kraft aus dem Dilemma herausfinden. Dann ist es hilfreich, einen neutralen Schlichter heranzuziehen, der den Parteien bei der Lösung des Problems zur Seite steht. Gerade in Streitigkeiten zwischen Unternehmen hat sich diese Form der Konfliktlösung sehr gut bewährt.
Eine Ausbildung zum Wirtschaftsmediator hat dementsprechend gute Zukunftsaussichten. Der Mediator wird von beiden Parteien aufgrund seiner Persönlichkeit und gegebenenfalls auch seiner Stellung ausgewählt, um als Leiter der Verhandlung zu fungieren. Dabei ist es selbstverständlich, dass alle Anwesenden dem Mediator vertrauensvoll gegenüberstehen und in seiner Stellung auch akzeptieren. Der Mediator wird dann das Verfahren eröffnen und dabei die bestehenden Probleme noch einmal klar verständlich erläutern. Ein gut geschulter und erfahrener Mediator wird nicht versäumen, vorab schon die inhaltlichen, zeitlichen und sonstigen Rahmenbedingungen des Mediationsverfahrens festzulegen. Danach wird allen beteiligten Parteien reihum die Gelegenheit gegeben, den Konflikt so darzustellen, wie er aus ihrer Sicht besteht. Dieses Stadium des Verfahrens ist für den Mediator deshalb besonders wichtig, weil er dann erkennt, wie das bestehende Problem für die jeweiligen Teilnehmer dieser Runde wahrgenommen wird. Der somit erhaltene Überblick macht es dem Mediator möglich, das eigentliche Ziel dieses Verfahrens anzusteuern, nämlich die Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Der Schlichter wird selbst keine Vorschläge unterbreiten, sondern darauf hinwirken, dass die Parteien miteinander Ideen sammeln, um den Konflikt möglichst einvernehmlich beizulegen. Ist dies dann gelungen, wird der Mediator die gefundenen Lösungen festhalten und nach Möglichkeit die Parteien auffordern, auch künftig an der Einhaltung der Vereinbarungen zu arbeiten.
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