Jan
18

Viele Menschen träumen davon, selbst irgendwann einmal Chef zu sein. Sie möchten gern ihr eigenes Unternehmen gründen, ein paar Leute für sich arbeiten lassen und viel Geld verdienen. Grundsätzlich ist das keine schlechte Idee. Allerdings unterschätzen solche Personen häufig die Fähigkeiten, die ein Unternehmer benötigt, und die Komplexität seiner Aufgaben. Wer nun schon bei dem Wort „Komplexität“ zusammenzuckt und sich fragt, ob man dafür nicht ein einfacheres Wort finden kann, der wird als Chef vermutlich schnell Probleme bekommen. Denn der Unternehmer muss sich mit Gesetzen auskennen, und die sind nun einmal meistens in typischem Juristendeutsch verfasst. Vor allem muss natürlich jeder Arbeitgeber Arbeitsrecht und Wirtschaftsrecht beherrschen. Zumindest muss er soviel davon verstehen, dass er nicht für jede kleine Entscheidung einen teuren Anwalt hinzuziehen muss.

Gerade das Arbeitsrecht kann nämlich jedem Unternehmer, der Angestellte hat, schwer zu schaffen machen. Das fängt schon mit der Frage an, ob er die Bildung eines Betriebsrats zulassen muss oder nicht. Das wiederum hängt von der Zahl seiner Angestellten ab. So kann es also sein, dass die Einstellung einer einzigen weiteren Person zur Bildung eines Betriebsrates führt, die dann vom Chef nicht mehr verhindert werden kann. Ja mehr noch: Gibt es erst einmal einen Betriebsrat, so muss der Arbeitgeber auch für dessen Kosten aufkommen – selbst dann, wenn sich die Arbeitnehmervertretung einen Anwalt nimmt, um gegen ihren Chef vorzugehen. Da sollte man sich rechtzeitig die Frage stellen, ob man auf den einen zusätzlichen Angestellten nicht lieber verzichtet. Man sollte auch mit der Vergabe von Zeitverträgen vorsichtig sein, denn oft klagen sich Angestellte vor dem Arbeitsgericht eine Festanstellung ein. Kündigungen können oft wegen kleiner Formfehler vor Gericht als ungültig erklärt werden, was dann in der Praxis häufig zu teuren Abfindungen führt… Aber auch das Wirtschaftsrecht spielt, wie schon erwähnt, eine große Rolle. Auch als Chef kann man nämlich schnell eine Abmahnung erhalten, etwa wegen unlauteren Wettbewerbs, und auch das kann sehr teuer werden. Ein Mindestmaß an juristischem Wissen sollte sich also jeder angehende Unternehmer rechtzeitig aneignen. Oder sich zumindest frühzeitig nach einem spezialisierten Anwalt umsehen. Im Zweifelsfall wird der immer noch billiger als ein verlorener Prozess.

Author admin

Tags:

Kein Kommentar

Die Kommentarfunktion ist deraktiviert.

Suchmaschinenoptimierung mit Ranking-Hits